Die Geschichte von Eichhorn Ody Morgner

Am 01.12.1990 begann die Geschichte von Eichhorn Ody Morgner in Chemnitz. Auf der Dresdner Straße 40, in einem – vorsichtig nur als unansehnlich zu bezeichnenden (muffig roch es dort obendrein) – ehemaligen Partei-Gebäude, eröffneten Michael Eichhorn und seine damaligen Partner ein Steuerberatungsbüro. Erste Angestellte: unsere heutige Prokuristin Silke Morgner. Und Anfang 1991 stieß dann schon ihr Mann Dieter Morgner, heute Partner bei Eichhorn Ody Morgner, dazu, der zunächst im selben Haus bei einer Düsseldorfer Software-Firma beschäftigt war.

Eigentlich begann diese Geschichte sogar noch ein bisschen früher. Denn schon im Juni 1990 – nach einem ersten Besuch im März 1990 – wurde in diesem Haus (unter der Ägide diverser Düsseldorfer Freiberufler) ein aus heutiger Sicht merkwürdiges „Berater-Forum Dresdner 40“ veranstaltet. Dort sollte Chemnitzer Neu-, Jung- und Alt-Unternehmer*innen die Möglichkeit geboten werden, nach damaligen Maßstab zeitgemäße unternehmerische Beratungsdienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Von den zahlreichen Teilnehmer*innen (Werbeagenturen, Steuerberater, Rechtsanwälte, Software-Unternehmen – übrigens allesamt aus Düsseldorf, was an der innerdeutschen Vorwende-Städtepartnerschaft zwischen Chemnitz und Düsseldorf lag) blieben schließlich nur die Steuerberater in Chemnitz.

Schon zu Beginn hieß es: „Flagge zeigen“. Die Rechte der Mandant*innen reklamieren. Gegenüber einer Finanzverwaltung, die noch in demokratischen Kinderschuhen steckte. Betriebsprüfer*innen kamen bisweilen ohne Vorankündigung mit der Prüfungsanordnung in der Hand und dachten, das sei rechtsstaatlich vollkommen in Ordnung. Finanzbeamt*innen fragten vorsichtig an, ob sie eine Kopie des entsprechenden Kommentars, auf den wir verwiesen hatten, bekommen könnten, weil die Finanzverwaltung anfangs äußerst dürftig ausgestattet war – trotz bayerischer Unterstützung.

Die überregionale Verkehrssituation war Anfang der 90er Jahre katastrophal. Termine fanden dann statt, wenn alle Teilnehmer*innen eingetroffen waren. Zur vereinbarten Uhrzeit war das eher selten der Fall. Die A 4 hatte zunächst noch keine Mittelleitplanken. Bei Stau drehte man auf der Autobahn einfach um und wechselte die Richtungsfahrbahn. Nicht einmal Punkte in Flensburg gab es dafür. Heute wäre das undenkbar. Die Infrastruktur insgesamt empfand ein Wessi aus dem Rheinland als eher dürftig. Telefonieren war anfangs ein echtes Geduldsspiel: bekomme ich eine Leitung oder nicht?!

Unsere Praxisräume wurden moderner, größer. Von der Dresdner Straße zogen wir in eine unsanierte Wohnetage auf der Max-Planck-Straße. Und dann für lange Zeit nach Hilbersdorf, in die Ludwig-Richter-Straße. Richtig schön haben wir es heutzutage in der Schönherr-Fabrik.

Chemnitz ist 30 Jahre nach der Einheit wieder eine moderne, aufstrebende Industriestadt. Chemnitz, Stadt der Moderne. Die Infrastruktur stellt die vieler vergleichbarer Städte in den „gebrauchten“ Bundesländern in den Schatten. Und die sächsischen Betriebsprüfer*innen haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass Prüfungen angekündigt werden müssen.

Ein herzliches Dankeschön an unsere Mandant*innen, natürlich vor allem auch an die der ersten Stunde(n), von denen auch heute noch viele auf unseren Rat vertrauen. Ohne zufriedene Kund*innen gäbe es Eichhorn Ody Morgner nicht. Unser ausdrücklicher Dank gilt schließlich aber auch den Akteuren der 89er Revolution. Denn ohne diese vielen mutigen Landsleute hätten wir die Möglichkeit, das Tor zu einer neuen Welt aufzustoßen, niemals gehabt.